Fallenmonitoring

Wenn in einem Gebiet eine Bekämpfung der Asiatischen Tigermücke durchgeführt wird, werden ergänzend verschiedene Stechmückenfallen eingesetzt. Diese dienen einerseits der Erfolgskontrolle, andererseits können Stechmückenfallen auch als Nachweismethode eingesetzt werden, falls noch unklar ist, ob vor Ort bereits eine Ansiedlung stattgefunden hat.

Erfolgskontrolle

Mehr als 90 % der bei der KABS verwendeten Tigermückenfallen kommen zum Einsatz, um den Erfolg von Bekämpfungsmaßnahmen zu ermitteln. Die Fallen werden an geeigneten Standorten aufgestellt, meist in schattigen, buschigen Bereichen, die von Stechmücken als Ruheort bevorzugt genutzt werden. In einem zweiwöchentlichen Rhythmus werden die Stechmückenfallen kontrolliert. Je nach Fallentyp werden dabei Stechmückenweibchen oder Stechmückeneier gesammelt.

Tigermückenfallen im Einsatz

Eine Eiablagefalle im Einsatz.

Bei der Eiablagefalle (auch Ovitrap) handelt es sich um ein etwa 15 cm hohes, schwarzes Pflanzgefäß, das mit Wasser gefüllt ist und dadurch eiablagebereite Stechmücken anlockt, die ihre Eier gerne in Brutstätten mit Gefäß-Charakter ablegen.

Die Asiatische Tigermücke und andere Exoten legen ihre Eier dabei bevorzugt auf ein Holzstäbchen. Dieses Holzstäbchen wird abgesammelt und im Labor auf Eier untersucht. Die Eier werden morphologisch (also ihrer Form und ihrem Aussehen nach) bestimmt und so einer Stechmückenart zugewiesen.

eine BG-GAT Falle im Einsatz.

Bei der Gravid Aedes Trap (kurz GAT, Firma Biogents) werden eiablagebereite Stechmücken angelockt, die ihre Eier gerne in Brutstätten mit Gefäß-Charakter ablegen, wie etwa Asiatische Tigermücken. Im schwarzen Boden der Falle befindet sich Wasser, die einfliegenden Stechmücken erreichen es jedoch nicht da ein eingespanntes Netz sie davon abhält.

Auf der Suche nach dem Weg aus der Falle kommen sie mit einer Klebekarte in Kontakt. Die Klebekarte kann abgesammelt und im Labor auf Stechmücken untersucht werden.

Eine BG-Sentinel Falle im Einsatz.

Bei der Sentinel II (Firma Biogents) handelt es sich um eine Falle, die stechwillige Stechmücken anlockt. Als Lockreiz ist im Inneren der Falle ein Duftpaket verbaut, das einen Menschen imitiert. Kommen Stechmücken der Falle zu nah, werden sie durch einen Luftsog ins Innere eingesaugt und dort in einem Netz festgehalten.

Das Netz kann eingesammelt werden; teilweise ist der Fang darin noch am Leben. Für eine Untersuchung im Labor wird das Netz im Gefrierfach gelagert und kann danach problemlos geöffnet werden.

„TiMo“ – das Zufallsmonitoring der KABS

Ein Großteil neuer Tigermückenfunde geht auf Bürgermeldungen zurück. Zusätzlich betreibt die KABS ein aktives Tigermückenmonitoring (kurz TiMo), das seit 2021 durchgeführt wird.

Jedes Jahr werden dabei 40 zufällige Standorte in den Mitgliedsgemeinden der KABS ausgewählt, die sich für die Ansiedlung der Asiatischen Tigemücke eignen. Diese Standorte können etwa im Stadtkern, im Vorort, auf dem nahegelegenen Campingplatz oder im benachbarten Gewerbegebiet liegen. Wälder und Ackerflächen werden ausgespart.

Nach der Auswahl der 40 Standorte werden je vier Eiablagefallen in einem Umkreis von 200 Metern um die Standorte installiert und bleiben dort für vier Beprobungen. Der Aufbau findet in der 29. Kalenderwoche des Jahres statt. Die letzte Beprobung sowie der Abbau in der 37. Kalenderwoche.

Einmal beprobt ermöglicht eine Rasterauswahl, dass im Folgejahr 40 neue Standorte ausgewählt werden. Über die Jahre werden so stetig neue Ortslagen der KABS-Mitglieder ausgewählt.