Wortursprung
Das aus dem spätmittelhochdeutsch stammenden Wort „Schnake“ ist der am Oberrhein mundartlich gebräuchliche Ausdruck für Stechmücken (Culicidae). In vielen Dialektgruppen Süddeutschlands findet man auch den Ausdruck „Schnooge“ oder wie in manchen Bereichen der Schweiz auch „Stanzen“. In großen Teilen Österreichs werden Stechmücken als „Gelsen“ bezeichnet.
„Echte“ Schnaken
Wissenschaftlich versteht man unter Schnaken die Familie der Tipulidae. Die meist mittelgroßen bis großen Schnaken (Tipulidae) erkennt man an ihren außerordentlich langen Beinen und einer V-förmigen Zeichnung auf dem Rücken des Brustabschnittes. Schon alleine wegen ihrer Größe stellen Schnaken (Tipulidae) eine wichtige Nahrungsgrundlagen für Fische, Vögel, Fledermäuse, Spinnen und räuberische Insekten dar. Von den weltweit etwa 4.000 Arten der Schnaken (Tipulidae), leben ca. 138 Arten in Deutschland.
Trotz ihrer teilweise als beängstigend empfundenen Körpergröße (z. B. Tipula maxima, bis 40 mm) und dem am Hinterleib der Weibchen spitz zulaufenden Legebohrer sind es harmlose Insekten. So saugen Schnaken (Tipulidae) im Gegensatz zu den Stechmücken (Culicidae) kein Blut, sondern ernähren sich aufgrund ihrer sehr weichen Mundwerkzeuge lediglich von freiliegenden Pflanzensäften und Wasser. Insgesamt nehmen die meist dämmerungsaktiven Fluginsekten während ihrer kurzen Lebensdauer nur wenig Nahrung auf.
Ihre walzenförmigen Larven besiedeln sehr unterschiedliche terrestrische oder aquatische Lebensräume und ernähren sich von Detritus (= zerfallenen organischen Substanzen), Pflanzen oder als Räuber. Vor allem in Wiesen und Ackergelände treten manche Arten bei Massenvermehrung durch Wurzelfraß als Kulturschädling in Erscheinung.