Im Rahmen eines europaweiten Konsortiums, an dem über 15 Partnern aus Griechenland, Frankreich, Serbien, Italien und Deutschland beteiligt sind, tragen wir als KABS durch die Bereitstellung von Daten, durch unsere wissenschaftliche Expertise und beim Stakeholder Engagement zu EYWA bei. Den größten Beitrag leisten wir im Bereich der Datenbereitstellung. Durch das seit 1990 durchgeführte Routine-Monitoring an inzwischen über 55 Standorten entlang des Oberrheins können wir umfangreiche entomologische Langzeit-Daten zur Kalibrierung der Vorhersagemodelle zur Verfügung stellen. Mit den aktuellen Daten kann zusätzlich die Vorhersagegenauigkeit der Modelle überprüft werden.
Frühwarnsystem für das West-Nil-Virus
Zurzeit liegt der Fokus auf dem West-Nil-Virus, das seit 2018 auch in Deutschland zirkuliert. Diese Vorhersagen werden in Südeuropa seit 2020 bereits umfangreich genutzt, um Vektorkontrollmaßnahmen gezielter und effizienter umsetzen zu können. EYWA hat hierfür den ersten „EIC Horizon Prize on Early Warning for Epidemics” gewonnen.
Mit der zunehmenden Verbreitung des West-Nil-Virus und der starken Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke, wird ein effizienter Einsatz der vorhanden finanziellen und personellen Ressourcen für eine Vektorkontrolle immer wichtiger. Ein gut funktionierendes Frühwarnsystem kann gerade hierbei sehr hilfreich sein, um Behörden, Entscheidungsträger und Akteure im Bereich der Vektorkontrolle bei der Planung der Maßnahmen zu unterstützen. EYWA bietet mit einer WebGIS-Plattform einen einfachen Zugang zu dem Frühwarnsystem für Gesundheitsbehörden, Forschungsinstitute und Vektorkontroll-Organisationen.