25.1.2023

Jährliche Mitgliederversammlung der KABS in Rastatt

Mitgliederversammlung in Rastatt Januar 2023.
Am Mittwoch, den 25. November trafen sich die KABS-Gemeinden in Rastatt zur jährlichen Mitgliederversammlung. Die vergangene Stechmückensaison und insbesondere die Problematik der Asiatischen Tigermücke waren Thema. Des Weiteren wurde eine Umlageerhöhung der Länder Baden- Württemberg und Rheinland-Pfalz festgelegt und der Haushalt für 2023 beschlossen.

Die KABS blickt auf ein ruhiges Jahr zurück, denn durch die extreme Trockenheit gab es in den Bruch- und Auwäldern nur wenig Arbeit. Musste aufgrund von kurzen Starkregenereignissen eine Bekämpfung in den Bruch- und Auwäldern durchgeführt werden, verliefen diese Einsätze  erfolgreich und ohne Probleme. Präsident Hartwig Rihm sprach den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der KABS einen besonderen Dank für das große Engagement bei der Bekämpfung aus; denn nur so konnten die Bekämpfungserfolge erzielt werden. Auch Dr. Christian Dusch, Landrat des Landkreises Rastatt und Gastgeber der Veranstaltung lobte die erbrachte Leistung der KABS und betonte deren Wichtigkeit für die  Lebensqualität der Rheinanlieger.

Insgesamt fielen rund 13.491 Einsatzstunden an – nur etwa ein Drittel der Stunden des Vorjahres. Auch der Helikopter wurde deutlich seltener genutzt, nur an elf Einsatztagen stieg er in die Luft und behandelte rund 1.530 ha, eine zweite Maschine wurde nie benötigt. Zu Fuß wurden via Rückenspritze oder Handwurfgranulat weitere 1.050 ha Fläche abgedeckt.

Der Haushalt für 2023 wurde auf rund 5,4 Mio. € festgesetzt, 200.000 € mehr als im vorherigen Jahr. Die Differenz wirkt sich jedoch nicht auf die Umlage der Mitgliedsgemeinden aus, diese bleibt unverändert. Stattdessen erfolgt eine Anpassung für die Länder Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. In beiden Bundesländern gibt es inzwischen deutlich höhere Anforderungen was Genehmigungen und zugehörige Auflagen anbelangt. Zusätzlich herrschte zwischen den Ländern und Kommunen eine zu große Diskrepanz bezüglich der Umlageentwicklung in den  vergangenen Jahren welche nun ausgeglichen wurde. Beide Länder haben der Umlageerhöhung zugestimmt. Präsident Rihm bedankte sich beim RP Freiburg und der SGD für die sachlichen Gespräche zwecks Erhöhung der Landesumlage. Dem Haushaltentwurf wurde von den anwesenden Mitgliedern einstimmig zugestimmt.

Auch die Asiatische Tigermücke war Thema der Versammlung. Die Trockenheit verhinderte zwar ein Massenvorkommen einheimischer Arten, der Tigermücke konnte sie jedoch nichts anhaben. Der heiße Sommer sorgte für eine explosionsartige Vermehrung. Die Anzahl der von  Populationen betroffenen KABS-Gemeinden hat sich innerhalb eines Jahres von sieben auf 16 mehr als verdoppelt. Hinzu kommen Nachweise in weiteren fünf Kommunen, so dass aktuell 21 Mitglieder betroffen sind. Dirk Reichle betont jedoch, dass die Bekämpfung der Tigermücke keine hoffnungslose Arbeit ist, positive Nachrichten gibt es etwa aus Graben-Neudorf, hier müssen nur noch 8 ha der ursprünglichen 85 ha behandelt werden, der Rest ist inzwischen Tigermücken-frei.

Dennoch kommt es zur Frage wie zukünftig mit der Tigermückenproblematik umgegangen werden soll. Klimabedingt wird die Anzahl der  Populationen zunehmen was wiederrum das Thema möglicher Krankheitsfälle durch Dengue- oder West-Nil-Viren auf den Plan ruft. Aber selbst ohne Viren ist die Tigermücke eine extrem aggressive und somit lästige Stechmücke. Sollte der KABS ein heißes, aber regenreiches Jahr bevorstehen, so würde sie den Bedarf einer regelmäßigen Tigermückenbekämpfung in allen Mitgliedsgemeinden nicht mehr decken können. Nur durch langfristige Aufstockungen des Personals können alle KABS-Mitglieder gleichermaßen bedient werden.

Hinsichtlich der Asiatischen Tigermücke finden derzeit auch Gespräche mit dem Sozialministerium Baden-Württemberg statt mit dem Ziel die Mitgliedschaft des Landes um den Bereich „Invasive Stechmücken“ zu erweitern. Konkrete Aufgaben welche die KABS diesbezüglich für betroffene Gemeinden Baden-Württembergs übernehmen würde, wären beratende Tätigkeiten, Schulungen für Bedienstete relevanter (Gesundheits-) Ämter sowie ein Akut-Monitoring beim Auftreten eines virämischen Falles in einem bekannten Tigermückengebiet. Auf Seiten der KABS-Mitglieder wurde die  erweiterte Mitgliedschaft positiv aufgenommen – eine stärkere Beteiligung der Länder beim Thema Tigermücke wurde bereits auf der Mitgliederversammlung des Vorjahres als Wunsch geäußert.

Hier geht’s zum Pressebereich