Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage e.V.

 

 

 

 

 

 

              Biologische Stechmückenbekämpfung am Oberrhein

 
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Aktualisiert: 15.07.2020  

Fieberstechmücken

Neben den "ökologischen Gruppen" sind eine Reihe weiterer Stechmückenarten erwähnenswert. Hierzu zählen vor allem die Fieberstechmücken (Anopheles-Arten). Sie sind in den Tropen die alleinigen Überträger (Vektoren) der menschlichen Malaria. Bis ins letzte Jahrhundert hinein waren auch autochthone Malaria-Fälle in Norddeutschland aber auch in der Oberrheinebene durchaus häufig. Brutstätten der Anopheles-Arten sind in der Regel ausdauernde, stehende und pflanzenreiche Gewässer.

In den letzten Jahren sind im Zusammenhang mit der Bekämpfung von Jauchegruben vor allem zwei Anopheles-Arten, Anopheles claviger und insbesondere Anopheles plumbeus, als stark Plage erregend in Erscheinung getreten. Letztere Art ist eigentlich ein typischer Bewohner von Baumhöhlen (meist Buchen), die über gerb- und nährstoffreiches Anopheles-WeibchenWasser verfügen. Diese Art hat sich in den letzten Jahren aufgrund des Fehlens natürlicher Baumhöhlen andere unterirdische Wasseransammlungen, vorrangig Sicker- und Güllegruben, genutzt. Lokal, insbesondere in Südbaden, wurde diese Art zu einem bedeutenden Lästling. Die Anopheles-Weibchen legen ihre Eier einzeln auf die Wasseroberfläche ab, wo sie bedingt durch die Oberflächenspannung des Wassers meist zu netz- oder sternförmigen Ansammlungen zusammentreiben. Die Larven, die kein Atemrohr besitzen, liegen in Ruhestellung und bei der Nahrungsaufnahme horizontal direkt unter der Wasseroberfläche, wo sie Algen, Pilze und Bakterien der Oberflächenschicht abweiden. Durch die horizontale Lage an der Wasseroberfläche können sich die Anopheles-Larven leicht dem Zugriff ihrer Fressfeinde (z.B. Fische) entziehen, weshalb sie im Gegensatz zu den schräg im Wasser hängenden Aedes- und Culex-Larven nicht selten in Fischgewässern auftreten können. Zur Nahrungsaufnahme dringen die Weibchen bevorzugt in Stallungen ein, wo sie vorwiegend an Großsäugern, aber auch an Kaninchen oder Vögeln, meist in den Dämmerungs- und Nachtstunden, Blut saugen. Nicht selten werden auch Menschen als Wirte angeflogen.

 

Jauchegrube

























 
 

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