Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage e.V.

 

 

 

 

 

 

              Biologische Stechmückenbekämpfung am Oberrhein

 
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» Umweltverträglichkeit» Begleituntersuchungen » Biologie und Ökologie der Stechmücken
Aktualisiert: 07.09.2016   

Becker, Norbert (1984): Ökologie und Biologie der Culicinae in Südwest- Deutschland

Dissertation

 

Die Arbeit wurde als Beitrag zur Durchführung der biologischen Stechmückenbekämpfung angefertigt und sollte „zwischen Praxis und Theorie“ vermitteln. Insbesondere wurden folgende Fragestellungen untersucht:


1. das Auftreten der Stechmücken im Oberrheingebiet,
2. die Biologie der Stechmücken (Eiablage, Embryonalentwicklung, Schlüpfen, Konditionierung, Entwicklungsgeschwindigkeit) und
3. die Krankheitserreger bei Stechmücken im Oberrheingebiet.


Wichtigste Ergebnisse:
Es konnten 25 Stechmückenarten im Oberrheingebiet nachgewiesen werden. Im Bereich der Rheinauen trat besonders Aedes vexans massenhaft auf, daneben konnten vor allem Aedes sticticus und Aedes rossicus häufig vorkommen.
Die Stechmückenfauna der Hardtwälder war vielfältig und unterschied sich deutlich davon. Hier spielten vor allem die spezifischen Waldarten aber auch einige unspezifische Arten eine Rolle (z.B. Aedes communis, Aedes punctor, Aedes cantans, Aedes rusticus, Aedes geniculatus, Culiseta morsitans).
Wie in der Rheinauen konnte sich auch am Bodensee Aedes vexans in den Überschwemmungsgebieten ab Mai massenhaft vermehren. In den Hochmooren im Schwarzwald entwickelten sich in erster Linie Aedes punctor, Culiseta morsitans, Aedes pullatus und Culiseta silvestris.


Es konnte nachgewiesen werden, dass unterschiedliche chemisch - physikalische und biologische Ansprüche bei der Brutplatzwahl sowie arteigenes Diapause- und Entwicklungsverhalten ein oft lokal und saisonal unterschiedliches Auftreten der Stechmückenarten bewirkten. Das saisonal unterschiedliche Vorkommen der Arten wurde neben der Tageslänge vor allem durch die Abfolge einer Reihe von Umwelteinflüssen beeinflusst, wobei insbesondere die Larven der Aedes – Arten in ihren Eiern in unterschiedlichem Maße durch den Prozess der „Konditionierung“ schlüpffähig werden.


Auch die Begleitorganismen der Stechmücken wurden erfasst, bei einigen wichtigen Fressfeinden wurden die Fressraten ermittelt.
Als Krankheitserreger konnten 2 Irido-Viren, der Pilz Coelomomyces psorophorae sowie mindestens 6 Mikrosporidienarten in insgesamt 9 Stechmückenarten nachgewiesen werden. In Laborversuchen erwies sich die Mikrosporidie Culicosporella culicis sp.n. als hochgradig krankheitserregender Parasit von Culex pipiens.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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