Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage e.V.

 

 

 

 

 

 

              Biologische Stechmückenbekämpfung am Oberrhein

 
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Aktualisiert: 07.09.2016   

Kögel, Friedrich (1984): Die Prädatoren der Stechmückenlarven im Ökosystem der Rheinauen

Dissertation

 

In dieser Arbeit wurde die Räuber-Beute-Beziehung zwischen Stechmückenlarven und anderen Gliedern des Ökosystems untersucht. Dabei galt es insbesondere folgende Fragestellungen zu beantworten:


1. Welche Arten sind potentielle Prädatoren (Fressfeinde) der Stechmückenlarven?
2. Wie groß ist die Effektivität der Fressfeinde?
3. Welche Stadien der Stechmückenlarven werden bevorzugt gefressen?
4. Welche Biotope werden von den Prädatoren besiedelt?
5. Welchen Einfluss kann eine Stechmückenbekämpfung auf die Prädatoren haben?
6. Eignen sich Prädatoren zum Einsatz im Rahmen einer integrierten Bekämpfung?


Wichtigste Ergebnisse:
Das betrachtete Ökosystem zeichnet sich durch hohe Artenvielfalt und Schutzwürdigkeit der untersuchten Lebensräume aus. Es wurden vor allem Wasserwanzen (30 nachgewiesene Arten) und Wasserkäfer (89 nachgewiesene Arten) untersucht, wobei auch etliche für Mitteleuropa recht seltene Vertreter nachgewiesen wurden. Die Fressraten pro Tag stiegen in jedem Fall mit steigender Temperatur. Keinen Einfluss hatte die Temperatur jedoch auf die Gesamtfressrate während des Larvenstadiums, da sich die Entwicklung der Tiere bei sinkenden Temperaturen verlangsamte. Auffällig waren die hohen Fressraten pro Tag der Wasserkäferarten Rhantus consputus und Hydrophilus caraboides.
Insbesondere bei Molchlarven war eine erhebliche Zunahme der Fressrate im Laufe der Entwicklung festzustellen.


In unterschiedlichen Gewässertypen wurden erhebliche Unterschiede bezüglich der Art und Zahl der Prädatoren beobachtet. In Dauergewässern und Temporärgewässern (zeitweise wasserführend) mit längerer Wasserführung konnte eine sehr reichhaltige Feindfauna nachgewiesen werden, die in der Lage ist, eine Massenentwicklung von Stechmückenlarven von vorneherein zu unterbinden. Die wichtigste Rolle kommt dabei verschiedenen Wasserkäfern und –wanzen zu, aber auch Molche, Libellenlarven, Milben und Hüpferlinge können Bedeutung erlangen.


In typischen Brutgewässern der Überschwemmungsmücke Aedes vexans war die Feindfauna dagegen recht arm. Hier ernährten sich vor allem der Wasserkäfer Rhantus consputus und der Strudelwurm Mesostoma sp. von den Stechmückenlarven. Aufgrund ihrer Biologie und Häufigkeit war es den Prädatoren in den Aedes– Brutbiotopen jedoch nicht möglich eine Stechmückenplage zu verhindern. Im Falle des vollständigen Fehlens der Stechmückenlarven hätten diese Arten keine Überlebenschance.


Die Zucht von Prädatoren zur Stechmückenbekämpfung erwies sich als problematisch.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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