Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage e.V.

 

 

 

 

 

 

              Biologische Stechmückenbekämpfung am Oberrhein

 
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Aktualisiert: 10.09.2016   

Becker, Norbert; Ludwig, Mario; Beck, Matthias; Vavra, Jiri & Zgomba, Marija (1994): Recycling and persistence properties of Bacillus sphaericus under different abiotic and biotic conditions

Bericht

Die Untersuchung wurde durchgeführt, um eine effektivere Dosierung von Bacillus sphaericus (B.s.) – Präparaten im Rahmen der Hausmücken- (Culex-) Bekämpfung in tropischen und gemäßigten Regionen zu ermöglichen. Insbesondere sollte die Frage geklärt werden, inwieweit der stechmückenabtötende Wirkstoff in Bacillus sphaericus (B.s.) unter verschiedenen Umweltbedingungen im Wasser wirksam bleibt bzw. durch „Recycling“ wieder wirksam wird. Dazu wurde untersucht:


1. der Einfluss organischen Materials und
2. der Einfluss bereits abgetöteter Stechmückenlarven in den Brutgewässern.

 

Wichtigste Ergebnisse:
Es konnte gezeigt werden, dass das Auftreten von Recycling – Prozessen hauptsächlich von der Zahl der bereits durch Behandlung mit Bacillus sphaericus abgetöteten Stechmückenlarven in dem betreffenden Brutgewässer abhängt. So kann Recycling dazu beitragen, dass die für Stechmückenlarven tödliche Dosis erhalten bleibt. Die abgetöteten Stechmückenlarven scheinen alle Bestandteile zu enthalten, die zur Vermehrung und zur Herstellung des Wirkstoffs nötig sind.


Sowohl in destilliertem Wasser als auch in einem Heuaufguss blieb B.s. über mindestens 3 Monate bestehen. Nach einem Monat wurde eine deutliche Verringerung der Wirksamkeit beobachtet, nach 3 Monaten war der Wirkungsgrad auf 11 % gefallen. Eine Verbesserung der Wirkung oder eine Erhöhung der Sporenzahl aufgrund von Recycling – Prozessen konnte nicht beobachtet werden. Bei ständiger Belüftung verlor B.s. seine Wirksamkeit schon nach 2 Monaten.


In Verdünnungsreihen konnte eine lineare Beziehung zwischen dem Gehalt an organischem Material und dem Wirkungsgrad von B.s. nachgewiesen werden. Bei einem 100 % Heuaufguss war die Wirksamkeit 4-5 mal höher als bei destilliertem Wasser. Das Vorhandensein von Mikroorganismen bewirkte einen 2,7-fachen Anstieg der Wirksamkeit im Vergleich mit einem zu Beginn der Versuchsreihe sterilisierten Heuaufguss, nach 7 Tagen war der Wirkungsgrad sogar 5 mal höher.

Es zeigte sich, dass die Larven von Culex pipiens bei einer Temperatur von 15°C und 25°C sehr viel empfindlicher auf B.s. reagierten als bei 5°C und 8°C. Mit steigender Larvendichte verringerte sich die Wirksamkeit von B.s.. Starkes Sonnenlicht hatte ebenfalls einen negativen Einfluss.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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