Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage e.V.

 

 

 

 

 

 

              Biologische Stechmückenbekämpfung am Oberrhein

 
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Aktualisiert: 10.09.2016   

Gebhardt, Harald (1990): Stechmückenbekämpfung mit Fischen

Dissertation


Die Arbeit befasst sich mit der Möglichkeit, Fische, die die wasserlebenden Larven der Stechmücken fressen, als Teil einer integrierten Stechmückenbekämpfung einzusetzen. Folgende Fragen waren hierbei von zentraler Bedeutung:


1. Welche Fischarten kommen in Stechmückenbrutbiotopen vor?
2. Welche dieser Fischarten sind geeignete Freßfeinde von Stechmückenlarven?
3. Wie effektiv sind Fische als Freßfeinde?
4. Bestehen negative Wechselwirkungen gegenüber anderen Freßfeinden der Stechmücken (Schädigung)?
5. Werden diese Fischarten von anderen Bekämpfungsmaßnahmen beeinflusst?
6. Welche Rolle können Fische innerhalb einer integrierten Stechmückenbekämpfung übernehmen?
7. Wo liegen die Grenzen eines Fischeinsatzes bei der Stechmückenbekämpfung?

 

Wichtigste Ergebnisse:
In rund 76 % der nur zeitweise wasserführenden Gewässer (in denen sich die Stechmücken hauptsächlich entwickeln) wurden Fische gefunden, gegenüber jeweils 100 % der ausdauernden und halb – ausdauernden Gewässer. Es konnten 17 Fischarten aus fünf Familien nachgewiesen werden, davon neun Arten in den nur zeitweise wasserführenden Gewässern.


Im Bereich des Vegetationssaumes (dem Übergangsbereich zwischen Wasserpflanzenbeständen und vegetationsfreien Zonen) wurden die meisten Jungfische und Kleinfischarten beobachtet. Mit Zunahme der Schilfdichte verringerte sich die Zahl der Fische. Das Vorkommen der kleineren Fische beschränkte sich meist auf den Uferbereich.


Von den 17 Fischarten wurden 10 auf ihre Eignung zur Stechmückenbekämpfung hin untersucht. Die Fische fraßen die größten, noch zu bewältigenden Beutetiere zuerst. Sie bevorzugten Zuckmückenlarven und Larven der Stechmückenart Aedes vexans vor Büschelmückenlarven (Chaoborus plumicornis) und Wasserflöhen (Daphnia magna).


Die Nahrungsanalyse bei Fischen aus verschiedenen Gewässern ergab, dass beim Auftreten von Stechmückenlarven diese den Hauptteil der Nahrung stellten. In Gewässern ohne Stechmückenbrut waren Zuckmückenlarven und Kleinkrebse von Bedeutung. Während mit zunehmender Temperatur die Freßrate der Fische anstieg, sank sie mit zunehmender Wassertrübung und Vegetationsdichte.


Karpfen (Cyprinus carpio), Karausche (Carassius carassius) und Schleie (Tinca tinca) hatten die höchste Freßrate, Moderlieschen (Leucaspius delineatus) und Ukelei (Alburnus alburnus) die niedrigste.


Es konnte keine negative Auswirkung der Oberflächenfilmmethode mit Liparol auf Jungfische festgestellt werden. Die hohe Zahl der Fischarten in den durch Wasserbaumaßnahmen ausgetieften Senken belegten deutlich die Effizienz dieser Maßnahmen zur Ansiedlung von Fischen in Stechmückenbrutbiotopen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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