Hoffmann, Daniel (2009): Die Wechselwirkungen des Europäischen Schlammpeizgers Misgurnus fossilis mit Stechmücken (Culicidae)
Diplomarbeit
Ziel der Arbeit war die Wechselwirkungen des Europäischen Schlammpeizgers mit Stechmücken zu untersuchen. Dazu wurde das Vorkommen der Fischart in den nordbadischen Rheinauen nördlich von Karlsruhe kartiert. In Laborversuchen und Versuchen unter Freilandbedingungen wurde die Prädation von Stechmückenlarven durch den Schlammpeizger untersucht.
Wichtigste Ergebnisse:
Der Europäische Schlammpeizger ist die einzige Fischart, die sich in typischen Stechmückenbruthabitaten am Oberrhein (temporär trockenfallende Überflutungsgewässer) halten kann.
Unter Laborbedingungen und bei Semit-Freilandversuchen reduzieren Europäische Schlammpeizger die Anzahl eingesetzter Stechmückenlarven deutlich. Im Freiland konnte jedoch weder eine signifikante Reduktion der Stechmückeneier im Brutgewässer noch der Larvendichten durch die Fressaktivitäten des Schlammpeizgers festgestellt werden.
Das anhand von Mageninhaltsanalysen ermittelte Nahrungsspektrum ist sehr groß und weist darauf hin, dass die Fischart nicht nur in der Bodenzone des Gewässers nach Nahrung sucht sondern auch im freien Wasser und an der Wasseroberfläche.
Aufgrund der prinzipiell hohen Effektivität als Fressfeind von Stechmückenlarven könnte eine Förderung dieser Fischart nicht nur einen Beitrag zum Naturschutz in den Rheinauen darstellen, sondern sich auch positiv auf die Reduktion der Stechmückenplage auswirken.