Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage e.V.

 

 

 

 

 

 

              Biologische Stechmückenbekämpfung am Oberrhein

 
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Aktualisiert: 11.09.2016   

Kotter, Heiko (1998): Vergleichende ökotoxikologische Studie über die Umweltverträglichkeit verschiedener Strategien zur Stechmückenbekämpfung

Diplomarbeit


In der Arbeit wurden die Stechmückenlarven abtötenden Präparate Abate (Wirkstoff: Temephos), Altosid (Wirkstoff: Methopren), VectoBac (Wirkstoff: Bacillus thuringiensis var. israelensis = B.t.i.), Sonnet 030 und NeemAzal-T (Wirkstoff: Azadirachtin) auf ihre Umweltverträglichkeit hin untersucht. Dabei spielte eine Rolle:


1. die Empfindlichkeit der Ziel - Organismen (d.h. der Stechmücken) und
2. die Empfindlichkeit der Nichtziel - Organismen (d.h. andere im Lebensraum der Stechmücken vorkommende Tiere) gegenüber dem jeweiligen Präparat.

 

Wichtigste Ergebnisse:


Von Abate ging die weit greifendste Gefährdung der untersuchten Ökosysteme aus. Schon Konzentrationen, die weit unterhalb der empfohlenen Dosierung lagen, schädigten die Testorganismen nachhaltig. Besonders empfindlich war der Wasserfloh Daphnia pulex.

 

Durch Altosid wurde ausschließlich die Entwicklung der Mücken (Nematocera) gestört. Die Larven blieben bis zur Verpuppung bzw. bis zum Schlupf dem Ökosystem als Glied der Nahrungskette erhalten. Andere Testarten wurden erst durch hohe Überdosierungen geschädigt.

 

Die geringste Gefährdung der Lebensgemeinschaft ging von Vectobac aus. Es wurden nur die Stechmückenlarven abgetötet. Schädigungen anderer Organismen traten erst bei Konzentrationen ab 500 ppm auf und zwar nicht durch das B.t.i. selbst, sondern durch den Einfluss anderer Inhaltsstoffe. Vectobac eignet sich daher für den Einsatz in naturnahen und natürlichen Ökosystemen zur selektiven Stechmückenbekämpfung. Ab einer Vectobac – Konzentration von 1 ppm erhöhte sich die Zahl der Pantoffeltierchen Paramecium tetraurelia (Einzeller) signifikant, da sie die B.t.i. – Proteine als Nahrung nutzen konnten.

Die beiden Präparate mit dem Wirkstoff Azadirachtin waren am wenigsten selektiv. Bei Sonnet 030 erfolgte eine wirkstoffspezifische Schädigung der Versuchsorganismen erst durch Konzentrationen, die weit über den empfohlenen Dosierungen lagen. Eine starke Gefährdung ging von dem, die Teichoberfläche bedeckenden Ölfilm aus. NeemAzal-T schädigte schon bei unter den empfohlenen Dosierungen liegenden Versuchskonzentrationen alle Organismen.

 

 

 

 

 

 

 

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