Blank, Martin (1991): Kritische Prüfung von Auswirkungen einer B.t.i.- Applikation im Rahmen der Stechmückenbekämpfung auf ausgewählte Nichtziel Organismen

Diplomarbeit

In der Arbeit wurden folgende zwei Aspekte der Auswirkungen auf Nichtziel - Organismen untersucht:

1. Störungen von brütenden auentypischen Vögeln (Rohrsänger, Schwarzer Milan, Graureiher) durch Hubschrauber – Tiefstüberflüge in 20 – 250 m Höhe und
2. Schädigung von in den Stechmückenbrutgewässern lebenden Tieren (besonders Zuckmücken) durch den Wirkstoff selbst.

 

Wichtigste Ergebnisse:

Hubschrauber – Überflüge in Höhen über 50 m führten nur zu geringen Beunruhigungen der Vögel. Bei direkten Überflügen in nur 10 m Abstand verließen Graureiher teilweise ihre Nester, kehrten aber innerhalb weniger Minuten zurück. Die relativ geringe Störungsanfälligkeit wird auf das fehlende Feindbild und auf Gewöhnung durch zivile und militärische Flugbewegungen zurückgeführt. Insgesamt sind die störenden Auswirkungen bei einer Hubschrauber – Applikation geringer einzustufen als die durch eine B.t.i. – Applikation zu Fuß.

Bei keiner der geprüften sieben Zuckmückenarten wurde eine 100%-ige Mortalität nach wiederholter Applikation von Höchstdosen festgestellt. Nur bei Psectrotanypus varius (Tanypodinae) gab es Anzeichen eines Rückganges der Zahl der geschlüpften Tiere als Folge der B.t.i. – Applikation. Es zeigte sich bei vielen Zuckmücken eine deutliche Abhängigkeit der Schlupfrate von der Wasserführung der Brutgewässer.

Die Untersuchung attestiert der B.t.i. – Methode zur Stechmückenbekämpfung im Vergleich zu allen anderen Stechmückenbekämpfungsarten ein hohes Maß an Umweltverträglichkeit.