Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage e.V.

 

 

 

 

 

 

              Biologische Stechmückenbekämpfung am Oberrhein

 
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» Umweltverträglichkeit» Begleituntersuchungen » Auswirkung der Bekämpfung mit BTI
Aktualisiert: 11.09.2016   

Siebeck, H. Otto (1997): Kontrolle der Stechmückenbekämpfung mit dem B.t.i.-Wirkstoff im Sommer 1997 in den Überschwemmungsgebieten um den Chiemsee und wissenschaftliche Begleituntersuchungen zur Frage möglicher Auswirkungen auf andere Wasserorganismen

Bericht


Der Bericht wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen angeregt und vom Zweckverband Reinhaltung des Chiemsees in Auftrag gegeben, nachdem im Sommer 1997 erstmals eine Stechmückenbekämpfung mit B.t.i. (Bacillus thuringiensis israelensis) von der KABS am Chiemsee durchgeführt wurde.

Folgende Fragestellungen wurden untersucht:


1. Liegt der Bekämpfungsaktion eine sorgfältige Planung zu Grunde und wie ist die Durchführung zu bewerten?

2. Wie ist das Ergebnis der Stechmückenbekämpfung zu beurteilen – bei den Stechmückenlarven und bei den Arten, die neben den Stechmückenlarven im gleichen Gebiet vorkommen (Begleitorganismen)?
3. Was ist bei den vorgetragenen Einwänden gegen die Stechmückenlarvenbekämpfung mit B.t.i. – Protein zu bedenken?

 

Wichtigste Ergebnisse:


Die Planung, Vorbereitung, Durchführung und Kontrolle der Bekämpfungsaktion erfolgte mit größter Sorgfalt. Vor der Bekämpfung lag die mittlere Zahl der Stechmückenlarven bei 34 und danach bei 2. Die angestrebte Reduktion der Larven wurde somit erreicht. Die starke Reduktion der Individuenzahlen der Stechmückenlarven ist statistisch gesichert. Bei den übrigen 41 Tierarten war keine Beeinträchtigung nachweisbar.


Der Einwand, dass durch die Reduktion der Stechmücken anderen Tieren die Nahrungsgrundlage entzogen würde, erwies sich als nicht haltbar. Die Befürchtung, dass durch B.t.i. auch andere Tiere direkt geschädigt würden, wurde als unbegründet bewertet. Nur gewisse Zuckmückenarten (Chironomidae) waren in Labortests empfindlich gegen B.t.i.. Bisher gab es keine Hinweise darauf, dass die Stechmücken mit der Zeit resistent gegenüber B.t.i. wurden, die Möglichkeit wurde aber nicht ausgeschlossen.


Der Einsatz von B.t.i. in nährstoffarmen (oligotrophen) Gewässern wurde abgelehnt, um eine Nährstoffzufuhr zu vermeiden. Die Befürchtung, dass das Expertenwissen derzeit nicht ausreicht, um alle Nebenwirkungen zu erkennen, wird nie mit letzter Sicherheit zerstreut werden können. Bezüglich der Empfindlichkeit einiger Zuckmückenarten gegenüber B.t.i. wurden weitere Untersuchungen angeregt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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