Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage e.V.

 

 

 

 

 

 

              Biologische Stechmückenbekämpfung am Oberrhein

 
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Aktualisiert: 15.09.2016   

Fillinger, Ulrike (1996): Emergenzuntersuchungen in Altwassern am nördlichen Oberrhein – Zwischenbericht zur Verbreitung und Phänologie einheimischer Zuckmückenarten sowie ökotoxikologischer Untersuchungen unter besonderer Berücksichtigung der Dipteren

Bericht

 

Der Bericht wurde als Zwischenbericht zur Promotion (Fillinger 1998) erstellt, diese enthält folgende Schwerpunkte:

1. die Untersuchung der Lebensgemeinschaften der Zweiflügler (Diptera), insbesondere der Zuckmücken (Chironomidae), in Auengebieten, im Zusammenhang mit chemisch – physikalischen Daten und

2. Versuche mit dem in der Stechmückenbekämpfung angewandten B.t.i. (Bacillus thuringiensis israelensis), um mehr Daten über den Einfluss des Wirkstoffs auf Nichtziel - Organismen zu erhalten.

 

Wichtige Ergebnisse:

 

Die Versuche mit B.t.i. konnten in diesem Zwischenbericht noch nicht dargestellt werden. Von den vier Untersuchungsgebieten wurden hier nur zwei vorgestellt (Speyrer Grün und Lampertheimer Altrhein).

Im Speyrer Grün wurden in dem hochwasserreichen Jahr 1995 mit 5 Eklektor-Fallen 24880 Zweiflügler gefangen, das waren knapp 5000 Tiere / qm. Im trockenen Jahr 1996 waren es durchschnittlich 500 Tiere / qm, d.h. nur 10 % des Vorjahres. Die Mücken (Nematocera) entwickelten sich vor allem bei höchsten Wasserständen, während die Fliegen (Brachycera) sich später im Jahr und bei niedrigen Rheinpegeln entwickelten.


Der trockene Waldstandort wurde bevorzugt von Pilz- und Trauermücken (Mycetophilidae, Sciaridae) sowie von Fliegen besiedelt. Im Schilf und in der Schlute dominierten Zuckmücken. 51,7 % aller Pilzmücken schlüpften am Waldstandort, demnach sind sie kennzeichnend für den Auwald.

 

Die meistgeschlüpften Zweiflügler im Schilf waren die Zuckmücken (40 %). Zusätzlich wurde dieser Standort charakterisiert durch den Schlupf von 95,5 % aller Stechmücken (Culicidae) während der wasserführenden Phase. In der lediglich feuchten Phase hatten die Fliegen mit 51,5 % ihren Hauptentwicklungsort. Für die Schlute waren 1995 die Zuckmücken kennzeichnend.

Die sechs Fallenstandorte im Lampertheimer Altrhein lagen entlang einer Linie auf unterschiedlicher Höhe. Auch hier schlüpften 1995 knapp 5000 Tiere / qm, 1996 waren es knapp 1000 Tiere / qm. Der Populationsverlauf war ähnlich wie im Speyrer Grün. Die Charakterisierung einzelner Standorte war hier nicht so eindeutig wie im Speyrer Grün. 50 % aller Zuckmücken schlüpften in der Seggen (Carex) – Zone. Insgesamt wurden an beiden Standorten 68 Zuckmückenarten bestimmt, 37 im Lampertheimer Altrhein, 47 im Speyrer Grün und 16 an beiden Standorten. Das ergibt einen Ähnlichkeitsquotienten von 38 % (Sörensen – Quotient), d.h. die Gebiete unterscheiden sich grundlegend.

Der Vergleich mit älteren Untersuchungen (seit 1977) zeigt, dass im Lampertheimer Altrhein nur sechs Zuckmückenarten durchgängig in allen Untersuchungsjahren nachgewiesen werden konnten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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