Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage e.V.

 

 

 

 

 

 

              Biologische Stechmückenbekämpfung am Oberrhein

 
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Aktualisiert: 15.09.2016   

Gottschalk, Frank (1999): Faunistische Untersuchungen in Dendrotelmen und vergleichbaren künstlichen Wasseransammlungen

Diplomarbeit

 

In der Arbeit wurden 33 Dendrotelmen (zeitweise oder dauernd mit Wasser gefüllte Baumhöhlen) im Raum Mannheim, Heidelberg, Lampertheim und Haßloch untersucht, ergänzt durch weitere Dendrotelmen innerhalb Deutschlands.

Folgende Aspekte
waren dabei wichtig:


1. die Zusammensetzung der Lebensgemeinschaften,
2. die Eiablagegewohnheiten der in Dendrotelmen lebenden Arten,

3. das Vorkommen von krankheitsübertragenden Arten (z.B. Aedes albopictus) und
4. der Vergleich mit künstlichen Wasseransammlungen (z.B. alten Autoreifen).

 

Wichtige Ergebnisse:

 

Dentrotelmen stellen einen extremen Lebensraum dar, geprägt von Fäulnisprozessen und damit verbundenem Sauerstoffdefizit und hohem Nährstoffgehalt. Die Tannine, die in unterschiedlicher Konzentration im Wasser vorkommen, sind für viele Insektenarten äußerst giftig.

Die tropische Schmetterlingsmücke Clogmia albipunctata wurde erstmalig in europäischen Dendrotelmen dokumentiert. Die Fliegenart Phaonia exoleta sowie die Stechmücke Culex torrentium konnten erstmals in deutschen Dendrotelmen registriert werden.

 

Wasserlebende Larven von Schnaken (Tipulidae), Waffenfliegen (Stratiomyidae) und Fliegen (Brachycera) konnten der bisher bekannten Fauna der Dendrotelmen hinzugefügt werden.

Die bislang als landlebend bekannten Larven der Gnitze Forcipomyia punctata und der Waffenfliege Microchrysia polita konnten zumindest als zeitweise wasserlebend dokumentiert werden.

Die Larven der Gnitzen Dasyhelea obscura und Forcipomyia bipunctata konnten mit Hilfe von Fotografien und Zeichnungen beschrieben werden, sodass eine Aufzucht von ausgewachsenen Tieren zur Artbestimmung überflüssig wird. Massenansammlungen von Springschwänzen (Collembola) konnten auf der Wasseroberfläche verschiedener Dendrotelmen beobachtet werden.

Für die Stechmücke Anopheles plumbeus konnte im Herbst ein enormer Anstieg der Larvenzahl zur Überwinterung nachgewiesen werden. Für die Auslösung der Winterruhe der Anopheles plumbeus – Larven sowie von Aedes geniculatus – Eiern konnte im Laborversuch die Tageslichtdauer verantwortlich gemacht werden.

Aedes albopictus konnte weder in Dendrotelmen noch in wassergefüllten Autoreifen gefunden werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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