Pfänder, Jörg (1999): Die Vegetation des Ordenswaldes bei Speyer
Diplomarbeit
In dieser Arbeit wird ein Waldgebiet in der Vorderpfalz untersucht, das den Ordenswald zwischen der Bahnlinie Speyer-Schifferstadt und der B9 im Westen, der Grenze des Landkreises Ludwigshafen im Osten, der B39 im Süden und dem ersten Weg südlich des Rehbaches im Norden umfasst.
Folgende Aspekte waren wichtig:
1. die Beschreibung der vorkommenden Waldgesellschaften,
2. die historische Waldentwicklung und Standortveränderungen,
3. die Erarbeitung der potentiellen natürlichen Vegetation als Grundlage für die naturschutzfachliche Bewertung der realen Vegetation sowie
4. die Beurteilung von Naturnähe und Gefährdungsgrad.
Wichtige Ergebnisse:
Es können 5 Laubwaldgesellschaften unterschieden werden: Luzulo-Fagetum (Hainsimsen-Buchenwald), Carex pilulifera-Carpinus betulus (Pillenseggen- Hainbuchen–Gesellschaft), Querco-Carpinetum stachyetosum (Waldziest- Stieleichen-Hainbuchen-Wald), Alno-Fraxinetum, Subassoziation phalaridetosum (Erlen Eschen-Wald mit Rohrglanzgras) sowie Carici elongatae-Alnetum (Walzenseggen- Erlenwald).
Die Kiefernforste können grob in 3 Einheiten getrennte werden: Dicranum (Gabelzahnmoos)- Kiefernforst, Dryopteris (Dornfarn)-Kiefernforst und Rubus (Brombeer)- Kiefernforst.
Als potentielle natürliche Vegetation wurde für die trockenen bis wechselfrischen Bereiche das Luzulo-Fagetum rekonstruiert und für längerfristig überstaute Stellen das Carici elongatae-Alnetum. Für die wechselfeuchten Standorte kann keine potentielle natürliche Vegetation angegeben werden.
Die Waldgesellschaften werden in 4 Natürlichkeitsgrade eingestuft: naturnahe (Carici elongatae-Alnetum, Alno-Fraxinetum phalaridetosum), bedingt naturnahe (Luzulo- Fagetum), halbnatürliche (Carex pilulifera-Carpinus betulus, Querco-Carpinetum stachyetosum) und bedingt naturferne (Kiefernforste) Waldgesellschaften. Als gefährdet werden das Carici elongatae-Alnetum und das Alno-Fraxinetum eingestuft.