Häufig gestellte Fragen
Sie haben Fragen zu Stechmücken, zu unserer Arbeit, zum Wirkstoff Bti, zur Asiatischen Tigermücke oder anderen Themen?
Nachfolgend haben wir ein paar der häufigsten Fragen die uns erreichen zusammengestellt!
Stiche von Stechmücken
Ein Stechmückenstich verläuft meist unproblematisch. Der Juckreiz und die Schwellung entstehen durch die Reaktion unseres Immunsystems auf die körperfremden Stoffe (z.B. Gerinnungshemmer), die beim Stich übertragen werden.
Bestmöglich sollte man den Stich in Ruhe lassen, damit er von alleine abheilen kann. Bemerkt man den Stich früh genug kann ein Hitzestift eingesetzt werden. Auf jeden Fall sollte man vermeiden den Stich aufzukratzen um den Juckreiz zu lindern. Durch das Aufkratzen kann es zu Verunreinigungen der Wunde kommen.
Vom Stich kann man nicht auf die Art der Stechmücke rückschließen. Jeder Mensch reagiert ganz unterschiedlich auf Stiche verschiedener Stechmückenarten. Je häufiger man von einer Art gestochen wird, umso mehr kann sich das körpereigene Immunsystem anpassen. Die Stiche können also weniger stark oder lang jucken.
Da unser Immunsystem die Asiatische Tigermücke noch nicht „kennt“, kann es aber durchaus sein, dass man stärker auf Stiche reagiert als das bei heimischen Arten der Fall wäre.
Wirkstoff Bti
Sie müssen sich keine Sorgen machen. Die in den Bti-Tabletten enthaltenen Proteine entfaltet ihre Wirkung nur in bestimmten Mückenfamilien der Ordnung der Zweiflügler. Säugetiere werden nicht von Bti geschädigt. Falls Sie nähere Informationen zur spezifischen Wirkung von Bti erfahren möchten, besuchen Sie unsere Unterseite zum Thema Wirkungsweise von Bti.
Nein, der in den Bti-Tabletten enthaltene Wirkstoff ist zu 100 % wirkungslos gegenüber den Schmetterlingsraupen des Buchsbaumzünslers (Cydalima perspectalis).
Das in den Bti-Tabletten auf Stechmücken schädlich wirkende Protein wird vom Bakterienstamm Bacillus thuringiensis israelensis (B.t.i.) produziert. Zur biologischen Bekämpfung von Schmetterlingsraupen, wie den Raupen des Buchsbaumzünsler, werden Präparate auf der Basis des Bakteriums Bacillus thuringiensis kurstak (B.t.k.) benötigt. Auf Buchsbaumzünsler biologisch wirksame Handelspräparate wie „Neudorff Raupenspritzmittel N“ oder „Dipel ES“ können Sie über den Handel (z.B. Raiffeisen-Märkte oder Gartencenter) beziehen.
Ja, wenn die Tabletten keiner großen Hitze ausgesetzt waren oder feucht wurden (Schutzfolie noch intakt), können Sie diese mindestens 10 Jahre aufbewahren und verwenden, auch wenn das Haltbarkeitsdatum bereits überschritten wurde.
Tigermückenbrutstätten
Ja, grundsätzlich sind wassergefüllte Vogel- und generell Tiertränken geeignete Tigermückenbrutstätten. Ein regelmäßiges, vollständiges Ausleeren des Wassers auf die Wiese oder in den Garten tötet allerdings mögliche Larven zuverlässig ab, so dass eine Vermehrung der Asiatischen Tigermücke verhindert wird. Mindestens einmal pro Woche im Zeitraum von April bis Oktober sollte das Wasser vollständig ausgetauscht werden.
Da sich bei länger stehendem Wasser gefährliche Keime für die Tiere anreichern können, sollte das Wasser von Tiertränken sowieso regelmäßig erneuert werden.
Belebte Gartenteiche mit natürlichen Fressfeinden wie Fischen, Molchen oder Libellenlarven stellen in aller Regel keine Tigermückenbrutstätten dar.
Unbelebte Zierteiche oder -becken ohne die o.g. Fressfeinde können jedoch als Brutstätte fungieren.
Grundsätzlich werden als Brutstätte nahezu alle natürlichen und künstlichen Behältnisse im Garten und auf dem Balkon genutzt, in denen sich Wasser ansammeln und innerhalb von einer Woche nicht vollständig wegtrocknen kann.
Wenn Sie sich unsicher sind, ob es sich bei Ihrem Gefäß um eine geeignete Brutstätte handelt, dann nehmen Sie mit uns Kontakt auf. Ein geschulter KABS-Mitarbeiter wird sich dann mit Ihnen in Verbindung setzen und sie beraten.
Sie können Ihren Behälter mit einem engmaschigen Netz mit Gummizug tigermückensicher abdichten. Achten Sie darauf, dass es keine zusätzlichen Überlauflöcher gibt, die noch als Einflugsschneise für Tigermücken dienen könnten.
Führt ein Rohr das Wasser von der Regenrinne direkt in den Wasserauffangbehälter, dann spannen Sie das Netz bestmöglich so, dass das Wasser über das Netz laufen muss, um in den Wasserbehälter zu gelangen. Eine Regenrinne in der Höhe von einer oder zwei Etagen liegt niedrig genug für den Flug einer Tigermücke.
Tigermückenbekämpfung durch die KABS
Auf der Seite Aktuelle Bekämpfungsbereiche kann herausgefunden werden in welchen Kommunen die KABS in dieser Saison tätig ist und welche Maßnahmen durchgeführt werden.
Treten Sie am besten in direkten Kontakt mit unserem lokalen Koordinator für Ihren Wohnort. Über die Unterseite Aktuelle Bekämpfungsbereiche können Sie herausfinden ob regelmäßige Bekämpfungsmaßnahmen vor Ort durchgeführt werden.
Nein, es besteht KEINE Pflicht uns Zugang zu Ihrem Grundstück, Garten oder Balkon zu gewähren. Ob Sie uns einlassen liegt ganz in Ihrer Entscheidung. Da die Tigermücke aber eine sehr störende und tagaktive Stechmücke ist, profitieren Sie natürlich von unseren Maßnahmen auf Ihrem Grundstück. Die Reduktion der Tigermücke ist nur dann erfolgreich, wenn auf allen Grundstücken im Befallsgebiet etwas unternommen wird.
Die Tigermückenbekämpfung ist für Sie kostenlos! Unsere Tätigkeiten werden von der Kommune finanziert. Eine bei der KABS angestellte Person wird NIEMALS um einen Geldbetrag an der Tür bitten!
Sollten eine solche Situation auftreten, dann bitten Sie die Person sich auszuweisen, das offizielle Begleitschreiben der Kommune vorzulegen und rufen Sie bei der Kommune oder KABS-Zentrale an, um zu verifizieren, dass die Person wirklich bei der KABS angestellt ist.
Lebenszyklus von Stechmücken
Die Entwicklungsgeschwindigkeit von der Larve zur ausgewachsenen Stechmücke hängt stark von äußeren Faktoren ab, allen voran der Temperatur des Wasserkörpers in dem die Larven und Puppen leben. Je geringer die Temperatur ist, umso langsamer läuft der Stoffwechsel und damit die Entwicklung ab. Besonders wärmeliebende Arten, wie die exotische Asiatische Tigermücke, benötigen für eine zügige Entwicklung warme Wassertemperaturen von 20 °C und höher. Zu hoch darf die Wassertemperatur jedoch nicht werden, denn je nach Art setzt früher oder später ein Hitzestress ein.
Auch die Nahrungsverfügbarkeit spielt eine Rolle, denn ohne Energiezufuhr können die Wachstumsprozesse im Larvenkörper nur verzögert ablaufen.
Andere Faktoren wie Wasserqualität, der Wasserstand in der Brutstätte oder die Anzahl an Larven innerhalb der Brutstätte haben ebenfalls Einfluss.
Alle Stechmücken durchlaufen die oben genannten Entwicklungsstadien. Unterschiede gibt es vor allem, weil sich bestimmte Stechmückenarten an unterschiedliche Lebensräume angepasst haben:
Exotische Stechmücken der Gattung Aedes kleben ihre Eier an Gefäßinnenwände knapp oberhalb der Wasserkante, anstatt ihre Eier auf den feuchten Erdboden zu legen wie heimische Aedes-Arten. Anopheles-Stechmücken wiederum legen ihre Eier einzeln direkt auf die Wasseroberfläche, wo diese durch Schwimmhäutchen stabil gehalten werden. Culex– und Culiseta-Arten bauen mit ihren Eiern stattdessen schwimmende Ei-Schiffchen.
Auch das Larvenstadium kann je nach Stechmückenart leicht variieren: Anopheles-Larven hängen zum Beispiel waagrecht direkt unter der Wasseroberfläche und verankern sich in dieser mit der Brust und dem Hinterleib und besitzen daher kein typisches Atemrohr wie Aedes– oder Culex-Arten.
Mehr dazu kann unter Stechmückenarten nachgelesen werden.
Alle bei uns etablierten Stechmückenarten haben ihre eigene Anpassung an den Winter, wobei fast alle Entwicklungsstadien dabei abgedeckt werden:
Ei-Stadium: Die meisten Aedes-Arten überwintern im Ei-Stadium.
Larven-Stadium: Einige Aedes-Arten, Culiseta– oder auch Anopheles-Arten überwintern im Larvenstadium.
Imago: Als ausgewachsene Stechmücken überwintern einige Culiseta-Arten und alle bei uns heimischen Culex-Arten.
Mehr dazu kann unter Stechmückenarten nachgelesen werden.
Bekämpfung heimischer Stechmücken
Bei der Bekämpfung von Überschwemmungsstechmücken können unterschiedliche Herausforderungen auf uns zukommen:
Faktor Zeit und Temperatur:
Die Entwicklungsgeschwindigkeit wird positiv durch wärmere Wassertemperaturen beeinflusst (siehe Lebenszyklus). Ein Bekämpfungseinsatz im Hochsommer muss innerhalb weniger Tage erfolgreich abgeschlossen werden, je größer der Arbeitsaufwand zu dem Zeitpunkt ist, umso schwieriger ist wird es für uns alle relevanten Brutstätten rechtzeitig zu bekämpfen.
Viele aufeinanderfolgende Überschwemmungen:
Im Idealfall werden die Brutgebiete der Stechmücken kurzzeitig überflutet, so dass nach wir nach dem Rückgang des Wassers mit unserem Arbeitsablauf beginnen können. Tritt dann kurz darauf ein weiteres Überschwemmungsereignis ein, kann das unsere Arbeit enorm erschweren:
- Bereits geschlüpfte Stechmückenlarven (der ersten Überschwemmung) werden verdriftet und müssen erst wieder für die Besatzkontrolle gefunden werden.
- Eine Bti-Behandlung in fließendes Wasser (einfließendes Wasser einer neuen Überschwemmung oder abfließendes Wasser beim Rückgang) ist nicht effektiv, denn das Bti wird verdriftet und die Dosierung entspricht nicht mehr den behördlichen Auflagen.
- Folgen mehrere Hochwasserwellen aufeinander, wird das Auftreten von Druckwasserflächen beschleunigt und verstärkt. Der zeitgleiche Einsatz im Außen- und Innendeich bedeutet für die KABS lange, arbeitsreiche Tage. Mitunter müssen Flächen mit hohem Besatz priorisiert werden wenn die Gefahr besteht nicht alle Flächen rechtzeitig behandeln zu können.
Geländezugänglichkeit:
Bleibt eine Überschwemmung lange zurück oder war außergewöhnlich hoch, ist es der KABS manchmal nicht möglich die Brutstätten zu erreichen, um Besatzkontrollen durchzuführen. Ohne Besatzkontrollen werden keine Bekämpfungsmaßnahmen eingeleitet.
Wächst im Laufe der Saison die Vegetation kann auch dies eine Herausforderung darstellen: um Brutstätten zu erreichen muss sich die KABS durch Menschen-hohe Brennesselfelder oder Schilfflächen kämpfen. Besonders Einsätze zum Saisonende im September sind aufgrund der dichten Vegetation schwieriger als Einsätze zum Saisonstart im März.
Nein. Die Weibchen der Auwaldstechmücken besitzen die Fähigkeit, für ihre Eiablage exakt die nur kurzzeitig, jedoch für ihre Larvenentwicklung ausreichend lang, überschwemmten Zonen im Bereich der Auen zu finden. Diese führen nur kurzzeitig Wasser und sind daher für vielen anderen Organismen lebensfeindlich. So vermeiden die Weibchen mit der Wahl der richtigen Eiablagehöhe im Auenbereich einerseits die Gefahr eines zu frühen Trockenfallens der Brutstätten vor Abschluss der Larvenentwicklung und andererseits die Gefahr, dass aquatische Fressfeinde die Larvenbrut fressen.
Überschwemmungsstechmücken brüten NICHT in wassergefüllten Gefäßen wie es etwa kulturfolgende Stechmücken tun. Mehr zum Lebensraum der Sumpfwald– und Auwaldstechmücken können Sie unter den Seiten zu den Bekämpfungsbereichen erfahren: Bekämpfungsbereiche im Auwald und Bekämpfungsbereiche im Sumpfwald.
Sollten ausgewachsene Stechmücken in Ihren Garten eingeflogen sein, dann helfen die üblichen Maßnahmen zur Vermeidung von Stichen: lange, helle, luftige Kleidung tragen oder handelsübliche Abwehrmittel aufzutragen.