Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage e.V.

 

 

 

 

 

 

              Biologische Stechmückenbekämpfung am Oberrhein

 
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Aktualisiert: 07.09.2016   

Czajka, Christina (2013): Untersuchung zur Culicidenfauna in Deutschland mit besonderer Berücksichtigung des Culex pipiens-Komplexes und der Vektorkompetenz für Nematoden und Protozoen

Dissertation

 

In der Arbeit sollte eine möglichst große Zahl und ein breites Spektrum an Stechmücken aus verschiedenen Regionen Deutschlands auf das Vorhandensein ausgewählter Parasiten (insbesondere Nematoden und Protozoen) untersucht werden. Hierzu wurden über 140000 Stechmücken in Süd- und Nordwestdeutschland gefangen und typisiert.

 

Die Bestimmung der Mückenweibchen erfolgte auf der Grundlage morphologischer Kriterien bzw. bei Individuen des Culex pipiens-Komplexes und Culex torrentium mittels einer eigens hierfür entwickelten Multiplex Real-time PCR. Für die Untersuchung der Culiciden auf Parasiten erfolgte ebenfalls mit Hilfe zweier selbst entwickelten Multiplex Real-time PCR-Assays.

Wichtigste Ergebnisse:
Die Untersuchungen ergaben, dass ein großer Teil der Stechmücken in Deutschland Träger von Filarien sind. Neben Setaria tundra konnte in der süddeutschen Stechmückenpopulation eine bislang nicht bekannte Filarienart nachgewiesen werden, der als Reservoir vermutlich Vögel dienen, da diese Filarie vor allem in ornithophilen Stechmückenspezies gefunden wurde.

 

Untersuchungen der Stechmücken auf die in Südeuropa endemischen zoonotischen Filarien Dirofilaria immitis, Dirofilaria repens und Onchocerca lupi erbrachten den überraschenden Befund, dass in Brandenburg ein stabiler Übertragungsherd des Hundehautwurms D. repens existiert. Da es in seltenen Fällen zu einer Übertragung der Nematoden auf den Menschen kommen kann, hat diese Beobachtung auch eine humanpathologische Bedeutung.

 

Zu den Haemosporidien zählende Protozoen konnten bei über 70% der Stechmückenfänge nachgewiesen werden.

Schließlich wurden in dieser Studie erstmals Hybride von Cx. pipiens pipiens und Cx. p. pipiens Biotyp molestus in Deutschland nachgewiesen, die als Brückenvektoren für die Übertragung des West-Nil-Virus zwischen Vögeln und Menschen bekannt sind.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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