Forschungsprogramm
In den beiden Laboratorien der KABS sowie dem Labor des „Instituts für Dipterologie“ in Heidelberg werden die Forschungsarbeiten meist in Kooperation mit Universitäten und anderen Forschungsinstitutionen vorgenommen. Diese enge Zusammenarbeit ermöglicht einen Transfer von Wissenschaft in die Praxis, wie er heute und in Zukunft besonders gebraucht wird.
Dabei werden im Rahmen des Forschungsprogramms der KABS e.V. neben den Untersuchungen zur Biologie und zum Vorkommen der Stechmücken im KABS-Gebiet vor allem behördliche Auflagen zur Überprüfung der Umweltverträglichkeit erfüllt. Es ist die Aufgabe der Wissenschaft, Fragen kompetent zu beantworten, die sich im Rahmen der öffentlichen Diskussion ergeben, z.B. zu den Folgen der biologischen Bekämpfungsmaßnahmen für das Nahrungsnetz unter besonderer Berücksichtigung der Vögel, Amphibien und Fledermäuse.
Untersuchungen zum Resistenzphänomen und zur Verbesserung der eingesetzten biologischen Präparate führen zur Konsolidierung und Optimierung der Bekämpfungsmaßnahmen. Nur durch das symbiotische Zusammenwirken von Wissenschaft und Politik ist eine effektive Stechmückenbekämpfung langfristig möglich.
Durch die enge Zusammenarbeit mit den Universitäten kann eine ständige Optimierung der angewandten Methoden durch den direkten Technologie-Transfer von der Theorie in die Praxis gewährleistet werden. Die Optimierung zielt im Wesentlichen auf eine noch größere Effektivität der Bekämpfung, auf eine höhere Umweltverträglichkeit sowie auf einen höheren Kosten-Nutzen-Effekt ab. Neben Untersuchungen zur Optimierung und Überprüfung der Umweltverträglichkeit der biologischen Stechmückenbekämpfung, werden auch Forschungsarbeiten über das Überträgerpotential (Vektorkompetenz) einheimischer Stechmückenarten für Krankheitserreger und des Auftretens neuer Stechmückenarten durchgeführt.
Einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse in eine ökologisch orientierte, erfolgreiche Bekämpfungsstrategie leistet der wissenschaftliche Beirat der KABS e.V.. Dieser wird vom Präsidenten einberufen. Ihm gehören neben der KABS-Geschäftsführung und Vertretern der betroffenen Gemeinden vor allem Wissenschaftler verschiedener Universitäten und Instituten an. Der Beirat trifft sich mehrmals im Jahr, um aktuelle organisatorische und wissenschaftliche Fragen im Rahmen der biologischen Stechmückenbekämpfung zu diskutieren.
Die Umsetzung der wissenschaftlichen Erkenntnisse ist vor allem dem Engagement vieler junger Biologen der KABS e.V. und des IfD zu verdanken.