Gebhardt, Harald (1980): Sukzessionsstufen in perennierenden Rheinauengewässern – Datenerfassung im 2. und 3. Jahr
Staatsexamensarbeit
1976 wurde in der Nähe von Brühl (Schwetzinger Wiesen) ein Feuchtbiotop zur Sicherung der Tier- und Pflanzenwelt der Rheinauen angelegt. In dieser Arbeit wurde dessen Entwicklung im Vergleich zu einem älteren, vor ca. 20 Jahren durch Tonabbau entstandenen, Gewässer untersucht.
Ziele der Arbeit waren:
1. Entwicklungsstufen ausdauernder Rheinauengewässer herauszuarbeiten,
2. zwei unterschiedlich alte Feuchtbiotope zu vergleichen,
3. Hinweise auf die Abhängigkeit des Artenspektrums von Tieren und Pflanzen von den chemisch - physikalischen (abiotischen) und biotischen Faktoren zu geben sowie
4. Wechselwirkungen zwischen abiotischen und biotischen Faktoren aufzuzeigen.
Ergebnisse
Beide Gewässer waren der β - mesosaproben Stufe (mittlere - geringe Verunreinigung) zuzuordnen, jedoch zeigte das ältere Gewässer leichte Tendenzen zur α - mesosaproben Stufe (mittlere - starke Verunreinigung).
Das ältere Gewässer befand sich auf einer höheren Entwicklungsstufe, was durch chemisch – physikalische und biologische Ergebnisse belegt wurde.
Das jüngere Gewässer weist bei Weichtieren (Mollusken), Insekten, Kriechtieren (Amphibien) und Vögeln mehr Arten niederer Entwicklungsstufen auf.
Zwei während des Untersuchungszeitraumes aufgetretene Hochwasser zeigten starke Auswirkungen auf beide Biotope. Neben einer deutlichen Eutrophierung (Nährstoffzunahme)
konnten auch Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt beobachtet werden.
Beide Biotope haben sowohl für Tierarten aus dem direkten Umland als auch für Gäste und Durchzügler (bes. Vögel) eine große Attraktivität. Die durch Menschen verursachten negativen Einflüsse auf beide Biotope sind noch mäßig.